Vor ein paar Tagen waren wir noch inmitten der patagonischen Gletscher und nun, nach einem kurzen Stopp in Buenos Aires, sind wir bereits im Nordosten Argentiniens. Puerto Iguazu ist eine hübsche Kleinstadt, die sich im Dreiländereck von Argentinien, Brasilien und Paraguay befindet. Nur wenige Kilometer entfernt beginnt der Nationalpark in welchem man die gigantischen Iguazu-Wasserfälle bestaunen kann.
Als wir nach der 20-stündigen Fahrt in Puerto Iguazu aus dem klimatisierten Bus stiegen, schlug uns eine unglaubliche Hitze entgegen. Wir schleppten unser Gepäck zum Hostel und machten, was hier am Nachmittag alle machen – Siesta 🙂 Nach einem heftigen Gewitter am Abend war die Temperatur so angenehm, dass auch wir uns noch einmal nach draussen wagten.
Der nächste Morgen begrüsste uns mit strahlendem Sonnenschein. Um 07:00 waren wir beim Frühstück, danach gings in den Nationalpark Iguazu auf der argentinischen Seite. Hier kann man über verschiedene Trails zu den Wasserfällen gelangen. Durch dichtes Grün mit unzähligen Schmetterlingen, Vögeln und anderen Tieren, vorbei an diversen “kleineren” Wasserfällen kamen wir schliesslich zu einer Lichtung, wo sich uns eine atemberaubende Sicht auf die grossen Wasserfälle bot. Wahnsinn!! So etwas schönes haben wir noch selten gesehen! Nach langem Staunen und vielen Fotos gingen wir weiter zum “Superior-Trail”, von welchem man die Wasserfälle von oben sehen kann und praktisch an der Klippe steht, über die das Wasser hinaus schiesst. Der letzte Besuch auf der argentinischen Seite galt dem Garganta del Diablo – dem Teufelsschlund. Dies ist eine U-förmige Schlucht, in welche gigantische Wassermassen hinabstürzen. Das Tosen und die ungeheure Kraft des Wassers rauben einem fast den Atem. Wir haben den ganzen Tag im Nationalpark verbracht, haben die unzähligen Wasserfälle bestaunt, den erfrischenden Wasserstaub auf unserer Haut und die wunderschöne Natur genossen.
Am Tag darauf haben wir die “Schmuggler-Stadt” Ciudad del Este in Paraguay besucht. Hier, gleich nach der Grenze, befindet sich ein riesiger Markt, welcher nur zum Teil legal ist. Vieles was angeboten wird ist gefälscht oder Schmuggler-Ware. Da wir nichts kaufen wollten und die Händler sehr aufdringlich waren, fuhren wir bald weiter zum nahe gelegenen Wasserkraftwerk Itaipu. Das Kraftwerk liegt zwischen Paraguay und Brasilien und versorgt die beiden Länder mit Strom. Bis heute ist es das produktionsstärkste Wasserkraftwerk der Welt.
Da wir noch nicht genug von den Wasserfällen hatten, besuchten wir an diesem Tag auch gleich noch den brasilianischen Nationalpark. Ein grosser Teil der insgesamt 275 Wasserfälle befindet sich auf der argentinischen Seite. Somit hat man aus Brasilien einen wunderbaren Panorama-Blick auf die hinabstürzenden Wassermassen. Auch hier haben wir Fauna und Flora sehr genossen und dazu noch Bekanntschaft mit einer Nasenbären-Familie gemacht. 🙂