Von Sucre ging unsere Reise weiter nach Potosi. Die Stadt liegt auf knapp 4100m und gilt als die höchstgelegene Grossstadt der Welt. Was an diesem Ort besonders beeindruckt sind die Minen.
1533 wurde im Berg Cerro Rico mit dem Fördern von Silber begonnen. Die Geschichte dieser Mine und die Bedingungen, unter welchen heute immer noch gearbeitet wird, haben uns schockiert! Indigene Menschen und Sklaven aus Afrika wurden unter furchtbaren Umständen zur Arbeit in den Minen gezwungen. Man schätzt, dass rund 8 Milionen Menschen bei der Arbeit im Berg umgekommen sind.
Heute arbeiten die Mineure noch in 8h Schichten im Berg. An den Umständen hat sich aber bis Heute nicht viel verändert. Die Stollen haben keine Belüftung und im Innern herrschen – je nach Standort – Temperaturen von bis zu 45°. Einzig das Kauen von Cocablättern und das Trinken von Alkohol schaffen etwas Linderung. Die Tunnel sind voller giftiger Gase und die Arbeiter sterben häufig nach nicht einmal 10 Jahren Arbeit. Da die Familienväter früh sterben findet man in den Minen auch Kinder, die bereits im Alter von 13 Jahren zur Arbeit gezwungen sind um die Familie zu ernähren.
Als Tourist hat man die Möglichkeit die Minen im Rahmen einer geführten Tour zu besichtigen. Man besucht die Mineure bei der Arbeit und bringt ihnen Geschenke mit.
Noch nie haben wir Menschen unter solchen Bedingungen arbeiten sehen. Den Besuch in Potosi und die Eindrücke die wir mitnehmen werden wir nicht so schnell vergessen…