Wie im letzten Beitrag erwähnt, wird unser nächstes Ziel der Nationalpark Torres del Paine sein. Dieser liegt im Süden Chiles und ist einer der bekanntesten Parks in ganz Südamerika. Wir hatten geplant, den berühmten W-Trek zu machen. Das ist eine 4-5 tägige Wander-Route, die auf der Karte wie ein “W” aussieht, deshalb der Name.

Bereits während der Vorbereitungen wurde uns klar, dass dies ein kostspieliger Ausflug werden würde. Deshalb haben wir beschlossen ein Zelt mitzunehmen, statt in den teuren Refugios zu übernachten. So liessen wir uns mit dem nötigen Equipment ausstatten und kauften Lebensmittel für die kommenden 5 Tage ein – da kommt ganz schön was zusammen.

Am Montag Morgen fuhren wir mit dem Bus von Puerto Natales zum Nationalpark Torres del Paine. Die Fahrt dauerte rund 3 Stunden und führte bis zum Lago Pehoé, von wo aus es mit dem Schiff weiter ging. Nach einer halben Stunde legten wir beim Camping Pehoé an. Hier wurden wir von Wind und Regen empfangen – nicht unbedingt den Start, den man sich wünscht. Nach etwa 30 Minuten liess der Regen nach und wir hatten ein bisschen Sonnenschein. Das hiess für mich sofort die Kamera auspacken und ein paar Fotos machen, denn bereits zogen die nächsten Regenwolken auf. Während der rund 4.5 Stunden, die wir mit all dem Gepäck bis zum Camping Grey brauchten, wurden wir von Wind, etlichen Regenschauern und auch ein paar kurzen sonnigen Abschnitten begleitet. Beim Camping angekommen, stellten wir unser Zelt auf und kochten uns etwas zu Essen. Anschliessend gönnten wir uns ein heisses Tee im Refugio Grey und wärmten uns am Ofen auf, bevor es raus ins Zelt ging.

Nach einer kalten Nacht begrüsste uns am nächsten Morgen ein richtiger Sturm! Wir sind uns ja bereits einiges an Wind und Wetter gewöhnt, aber so etwas haben wir noch nie erlebt. An diesem zweiten Tag stürmte es so stark, dass normales Gehen fast unmöglich war. An einigen Stellen musste ich Eveline festhalten damit sie nicht vom Wind umgeworfen wurde! Da der Weg oft steil ist und am Abgrund entlang führt war das nicht ganz ungefährlich. Erschwerend kamen an diesem Tag noch Schmerzen in meiner Achillessehne hinzu, mit welchen ich seit Ushuaia kämpfe und die immer stärker wurden. Aufgrund dieser Umstände entschieden wir uns am zweiten Tag, die Wanderung abzubrechen und nach Puerto Natales zurück zu kehren. Auf dem Rückweg haben wir mehrere Personen getroffen, die vom Wind umgeworfen wurden und sich zum Teil auch verletzt hatten! Wir waren froh, heil wieder in Puerto Natales angekommen zu sein.

Unser Fazit: trotz des schlechten Wetters waren diese zwei Tage sehr eindrücklich und wir haben wundervolle Landschaftsbilder gesehen. Auch den patagonischen Wind werden wir nicht so schnell vergessen… 😉 Aber für uns sollte Wandern etwas schönes sein, das Freude bereitet und auch mal zum Verweilen und Geniessen einlädt – was leider nicht der Fall war. Doch nun schauen wir nach vorne, zu unseren nächsten Destinationen, wo wir mit weniger Gepäck, hoffentlich ohne Schmerzen und mit besserem Wetter weitere Wanderungen machen möchten.

Damit ihr euch vorstellen könnt wie es an einem “windigen” Tag im Torres del Paine aussieht hier noch ein Video. Es wurde nicht von uns aufgenommen, zeigt aber ziemlich genau das Wetter welches auch wir angetroffen haben…

Video
Wind im Torres del Paine